Stadtgruppe Münster
Eine Untergruppierung der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V.

„Expedition Südsee“ Ein Jahrzehnt herpetologische Feldforschung in Neukaledonien Vortrag von Christian Langner am 18.04.25 (Karfreitag) und Abgabe von Kornnattern und Fauchschaben

Liebe Mitglieder und Freunde der DGHT-Stadtgruppe Münster, liebe Kollegen,

nachdem im November letzten Jahres der Ersatz für den Ersatzvortrag krankheitsbedingt leider auch ausfallen musste, hier nun ein neuer Anlauf…

Bitte beachten, trotz Feiertages ist der Termin wie gewohnt am Freitag, den 18.04.2025, nicht wie leider versehentlich in der “DGHT-Mitgliederzeitschrift Elaphe“ angekündigt am Samstag!

Aufgrund mehrfacher Anfragen werde ich über unsere, schon ein wenig zurückliegende, langjährige Forschung auf der zu Frankreich gehörenden Südseeinsel Neukaledonien berichten.

Die Abgeschiedenheit und lange Isolation Neukaledoniens haben dazu geführt, dass sich hier im Laufe der Jahrmillionen, eine einzigartige und sehr vielfältige Flora und Fauna entwickeln konnte. Deren Ursprünge wurzeln im alten Urkontinent Gondwana reichen somit in die Blütezeit der Dinosaurier zurück und bilden so ein einzigartiges “Fenster der Evolution“. Der große Artenreichtum und hohe Endemitenanteil betrifft in besonderem Maße auch die Herpetofauna dieses Südseeparadieses.

In Bezug auf die Landesfläche können wir heute an keiner anderen Stelle der Erde, zum Beispiel so viele Geckoarten antreffen wie auf Neukaledonien. Von den 72 bis jetzt beschriebenen Geckoarten sind 66 für die Insel endemisch.

Die paradiesische Südseeinsel ist in ihrer Gesamtheit als einzigartiges Ökosystem, heute leider einer der am stärksten bedrohten Lebensräume weltweit. Kaum irgendwo sonst schreitet die Lebensraumzerstörung in so rasantem Tempo voran, wie auf dieser abgelegenen Insel. Dies geschieht weitgehend unbeachtet von der breiten Weltöffentlichkeit. Dabei gehören die vielfältigen Biotope Neukaledoniens mit ihrer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt, die fast unverändert die Jahrmillionen seit ihrer Abspaltung von Gondwanaland überdauern konnten, zu den faszinierendsten Gebieten unserer Erde. Wie traurig ist es da, dass wir es schaffen, diese unersetzbaren Lebensräume innerhalb weniger Jahrzehnte zu vernichten. Neben der üblichen Biotopzerstörung für Weidelanderschließung, Holzeinschlag und Brandrodung, ist es vor allem der in großem Umfang betriebenen Tagebau zur Nickelgewinnung, der große Teile der Insel in karge Mondlandschaften verwandelt.

Zwei der hochbedrohten neukaledonischen Geckoarten, gehören zu unserem Arterhaltungszuchtprogramm hier im Allwetterzoo, vermehren sich erfreulicherweise regelmäßig und sind in unserer Artenschutzausstellung zu sehen. Die Ausgangstiere für unsere Zuchtbemühungen, hat unser Zoo großzügigerweise von einem engagierten privaten Geckozüchter gestiftet bekommen.

Ich würde mich freuen, wenn trotz des Feiertages, der eine oder andere den Weg in den Allwetterzoo findet, und ich Euch einen Einblick in meine Forschungsarbeit geben kann.

Zookollegen haben wie immer freien Eintritt und sind besonders herzlich willkommen!

Wann: Freitag, 18.04.2025
Wo: wie üblich in der Zooschule des Allwetterzoos
Vortragsbeginn: 19.00 Uhr.
Einlass über den Zoohaupteingang ab 18.30 Uhr.
Der Unkostenbeitrag beträgt 5€.

Gäste sind herzlich willkommen.

Im Anschluss geht es zum Griechen Irodion
Mecklenbecker Straße 345
48163 Münster

Christian & Jochen 

Ich möchte zum Schluss noch die Abgabe von 2 Kornnattern und von etlichen Madagaskarfauchschaben erwähnen!
Bei Interresse bitte melden bei mir.

Jochen